Lichtensteiner Strickerei unter dem gemeinsamen Namen VEB Elegantia
Lichtenstein.
Nach dem Zusammenbruch der DDR löste sich die „Alrowa“ unter der
Bezeichnung „tricolor“ Strickmoden GmbH aus dem Großbetrieb heraus.
Doch ein dauerhaftes Fortbestehen ließ sich nicht erreichen. 1993 kam für
die Fabrik, die einst einer der größten Arbeitgeber der Stadt war, der
endgültige Produktionsstopp.
Die Produktpalette der Firma umfasste Strickoberbekleidung für Herren
und Damen, Sportstrümpfe, Socken, Kinderstrümpfe, Schals, Mützen und
Arbeitsschutzbekleidung.
Noch heute erinnern sich viele Lichtensteiner Bürger an die Arbeit in der
Fabrik, an einzelne Kollektionen oder spezielle Garne. Dazu gehört z.B. das
„Alrowa-Blütenknospengarn“ oder der Artikel 2611: eine einfarbige Jacke
mit Rippmusterung, die viele Jahre produziert wurden. Im Gedächtnis
blieben auch kulturelle Aktivitäten, Betriebsausflüge oder der
Fabrikverkauf. Pullover und andere Kleidungsstücke waren oft begehrte
Tauschartikel in der DDR-Zeit.
Eine große Fabrik mitten im innerstädtischen Wohngebiet bedeutete auch
Lärm und Luftverschmutzung. Besonders durch die Nachtschichten
entstand eine Dauerbelästigung für die Bewohner der umliegenden
Häuser.
Die Stadtverordneten beschlossen 1993, die Industriebrache „Alrowa“ zu
einem modernen Gebäudekomplex umzugestalten.
Der Umbau auf der Nordostseite des Portikusweges zum Neuen Rathaus
erfolgte innerhalb von 2 Jahren, während auf der Südostseite ein
Geschäftszentrum mit Läden, einem Bankgebäude, einem Restaurant und
einem Café entstand.
Bedingt durch die neuen Funktionen musste in allen Häusern die
Raumaufteilung geändert werden. Trotzdem konnten historische Details
erhalten werden: Noch vorhandene alte Stuckdecken arbeiteten
fachkundige Handwerker wieder auf. Der früher nach oben offene
Innenhof in dem Gebäudeteil an der Badergasse wird heute mit einem
Glasdach abgeschlossen. Ebenso bekam das Haus wieder seine
