Weberei F. A. Kreißig & Sohn - page 9

Marktplatz war rings mit Bäumen bepflanzt und die kleinen Häuser
duckten sich im Schatten der immer mächtiger werdenden Baumkronen.
Noch in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts erklangen die kräftigen
Signale oder auch ein Lied des Postillions, wenn er am frühen Morgen
oder in den Abendstunden seine Postkutsche durch die Stadt lenkte. Der
rege Postkutschenverkehr legte Zeugnis ab vom Vorhandensein einer
belebten Poststation in Lichtenstein. Nachdem 1859 die Eisenbahnlinie
Zwickau-Glauchau-Chemnitz in Betrieb genommen war, verkehrte die
Postkutsche zusätzlich siebenmal täglich und ein Pferdeomnibus fuhr von
der „Goldenen Sonne“ aus viermal täglich nach dem neuen Bahnhof St.
Egidien. Außerdem fuhr ein Pferdeomnibus morgens vom „Goldenen
Helm“ aus nach Zwickau, der abends wieder zurückkehrte. In dieser Zeit
entstanden in Hohndorf – Oelsnitz die ersten Kohlenschächte, ohne, dass
eine ernste Vorsorge getroffen wurde, wie die geförderten Kohlen
abgefahren werden sollten. So geschah es, dass in den Jahren 1877 bis
1879 die Bahnstrecke Stollberg – St. Egidien gebaut wurde, an der auch
Callnberg einen Halt besaß.
Infolge der Industrialisierung, Lichtenstein war bekannt für seine
Textilindustrie, Strumpfindustrie, Trikotagen (Unterwäsche) und
Möbelstoffe, wurde das neue Stadtviertel Grünthal 1880 gegründet, in
welchem 1899 die Bürgerschule eingeweiht wurde, die spätere
Diesterwegschule. Im Herbst 1890 wurde das erste unterirdische
Telegrafenkabel Dresden-München durch Lichtenstein
gelegt.
Die Pestalozzischule wurde 1906 und 1907 errichtet.
Das Grundstück schenkte Paul Zierold der Schule.
Im Jahr 1920 vereinigten sich die Städte Lichtenstein und Callnberg. Der
Doppelname Lichtenstein-Callnberg wurde von der Stadt bis zum 1. April
1938 geführt.
Mit der Städtevereinigung von Lichtenstein und Callnberg sind auch die
Stadtwappen beider Städte miteinander verschmolzen.
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