1920 kaufte der aus Ilmenau stammende
Kurt
Altmann
einen
Teil
des
Brauereigeländes. Noch im gleichen Jahr
begann unter der Leitung des Ilmenauer
Architekten Arnold Papst der Umbau und
die Erweiterung zu einer Strickwarenfabrik.
Einige Jahre später entstand das
Verwaltungsgebäude, der heutige, an die
Badergasse angrenzende, Rathausbereich.
Der jetzige Dienstleistungs- und Handelskomplex „Am Mühlgraben“ ist
1925 von dem Lichtensteiner Architekt Paul Beckert fertiggestellt worden.
Damit war das noch heute sichtbare Gesamtbild der Fabrik geschaffen.
Die Strickerei wurde 1928 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Daran
waren 4 größere Strickwarenfabriken mit 11 auseinanderliegenden Firmen
beteiligt. Die Anfangsbuchstaben der Fabrikanten Kurt Altmann
(Lichtenstein), C.F. Roscher (Markersdorf) und C.L. Wagner (Calw) bildeten
den neuen Namen für die Fabrik „Alrowa“, der sich bis heute als
Identifikationsbegriff für das Gebäude erhalten hat. Es stellte sich schon
bald heraus, dass die Zusammenlegung der verschiedenen Firmen
Schwierigkeiten mit sich brachte. Außerdem kam es zu großen Problemen
mit der an dem Aktienpaket beteiligten Norddeutschen Wollkämmerei
und Kammgarnspinnerei in Bremen, die 1931 zusammengebrochen war.
Erst Mitte der dreißiger Jahre erholte sich die „Alrowa“ wieder.
1940 kam es erneut zu einem Wechsel der Gesellschaftsform, als die
leitenden Angestellten des Unternehmens unter Führung von Paul Huxsel
und Heinrich Sieber die AG in eine Kommanditgesellschaft umwandelten,
die noch nach dem Krieg weitergeführt wurde. Als jedoch die staatlichen
Eingriffe zunahmen, setzten sich viele der Mitinhaber und Angestellten
des Unternehmens in die Bundesrepublik Deutschland ab.
In der DDR-Zeit konnte die Strickerei mit staatlicher Beteiligung
fortgeführt werden, bis 1972 die Umwandlung in einen volkseigenen
Betrieb unter der Bezeichnung VEB Obertrikotagen Lichtenstein erfolgte.
Schließlich kam es 1983 zur Zusammenlegung mit einer anderen großen
