In erster Linie soll das hier geschriebene allen denen ein schlichtes
Denkmal setzen, die in der Zeit des Bestehens der F. A. Kreißig & Sohn ihre
Arbeitskraft zur Verfügung stellten, sei es für kürzere oder längere Zeit. In
Ehrfurcht neigen wir uns vor denjenigen, die uns im Tode vorangingen und
gedenken in Trauer und Verpflichtung derjenigen Mitarbeiter der Firma,
die aus den beiden Weltkriegen nicht wieder zu ihren Familien und auf
ihren Arbeitsplatz zurückkehren konnten.
Mit der Geschichte der Firma F. A. Kreißig & Sohn wird auch ein Teil
Ortsgeschichte und ein wesentlicher Teil Fabrikations- und
Handelsgeschichte, wie sie am Anfang für viele kleine Textilunternehmen
des sächsischen Erzgebirges typisch war, mit geschrieben.
Nicht unbescheiden ist festzustellen, dass die Firma um 1900 durch ihren
umfangreichen Export nach außereuropäischen Ländern den Namen des
kleinen, damals nur 3000 Einwohner zählenden Städtchens Callnberg, in
die Welt hinaus getragen hat, was umso mehr bedeutet, da es sich nicht
um einen Großbetrieb handelte, der diese Leistungen vollbrachte.
Jedoch war die Firma F. A. Kreißig & Sohn nur ein Glied in der großen Kette
der vielen erzgebirgischen Textilbetriebe, die alle zusammen den guten
Ruf der Industrie des Landes Sachsens, außerhalb seiner Grenzen,
begründen halfen.
Zur Geschichte Lichtensteins und Callnbergs und deren Wahrzeichen
Im Jahr 1212 wird erstmals ein
„castrum Lichtenstein“ urkundlich
erwähnt. Im Schutze der damals
existierenden Burg siedelten sich
unterhalb
des
Burgberges
Ackerbauern und Handwerker an.
Diese Ansiedlung von stroh- und
schindelgedeckten
Lehmhütten
erhielt den Namen Lichtenstein. Eine
erste gesicherte Erwähnung von
