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Dörfer. Aufnahme sollten heilbare Kranke zur unvermeidlichen
Behandlung oder Entbindung finden. Für die Aufnahme von unheilbar
Kranken, die der öffentlichen Versorgung unterstanden, wurden zwei
zusätzliche Stuben eingerichtet. Die Stiftung wurde zur Verwaltung der
Stadtverwaltung Lichtenstein übergeben.
Stiftung der Erbprinzessin Lucie von Schönburg-Waldenburg:
Die Kinderbewahranstalt
Wie schon der Name ausdrückt, sollten die Kinder „vor dem Übel“ der
Welt „bewahrt“ werden.
Ab 1840 entstanden in Deutschland
zunehmend
Kindergärten
nach
Fröbelschen Vorbild (Friedrich Wilhelm
August Fröbel (1782-1852), gilt als
Erfinder des Kindergartens und
Begründer der Spielpädagogik (freies
Spielen)). Sowohl die katholische als
auch
die
evangelische
Kirche
betrachteten von Anfang an die Arbeit
in den Kinderbewahranstalten als Teil ihrer Missionsarbeit. So wurden in
Diakonissenanstalten Kleinkinder-Schul-Lehrerinnen ausgebildet. Um die
Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert waren die Angebote von
Kindergärten rasch angewachsen, die sich durch rechtliche, konzeptionelle
und trägerschaftliche Inhalte unterschieden. Insofern war die Gründung
einer Kinderbewahranstalt 1894 durch die Erbprinzessin in Lichtenstein ein
später Schritt. Bemerkenswert blieb aber, dass er überhaupt getan wurde
und für fünfzig Jahre die einzige Einrichtung ihrer Art in Lichtenstein blieb.
Bürgerliche Stiftungen:
Bürgerliche Stiftungen findet man nicht nur im letzten Viertel des 19.
Jahrhunderts verstärkt. Schon Jahrhunderte vorher hat es immer wieder
„Wellen“ von bürgerlichen Stiftungen gegeben, die Ausdruck wachsenden
bürgerlichen Selbstverständnisses und erhöhter ökonomischer Stärke des
städtischen Bürgertums waren. Grundgedanken aller dieser Stiftungen
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