Weberei F. A. Kreißig & Sohn - page 22

dass der Gründer in zunehmenden Maße durch sein Ehrenamt als Stadtrat
in Anspruch genommen wurde, mögen ihn veranlasst haben, im Jahre
1888 seinen einzigen Sohn, Reinhold Kreißig, als Mitinhaber in die Firma
aufzunehmen und damit die Einzelfirma Friedrich August Kreißig in die
OHG F. A. Kreißig & Sohn umzuwandeln. Diesem Sohn, dem einzigen
männlichen Erben, hatte der Vater schon frühzeitig eine sorgfältige
Ausbildung zu Teil werden lassen, damit er imstande wäre, das Begonnene
fortzusetzen.
Am 22. März 1892 verstarb der Gründer, Stadtrat Friedrich August Kreißig,
unerwartet nach einer sehr schweren Lungenentzündung.
Neben seinem Einsatz für sein Geschäft und seine Familie hatte er sich
auch als Stadtrat um das Wohl seiner Wahlheimat verdient gemacht und
einen guten Namen hinterlassen.
2. Max Reinhold Kreißig (19.01.1864 – 06.04.1950)
Der einzige männliche Nachkomme des Gründers,
des Fabrikanten und Stadtrates, Friedrich August
Kreißig, wurde in der Lößnitzer Str. 20 geboren. Er
war das jüngste Kind und hatte noch 6 ältere
Schwestern, zwei davon haben im Alter von 6 und 8
Jahren durch eine böse Krankheit Sprache und
Gehör verloren. Der Vater brachte diese beiden
Schwestern nach Leipzig ins Taubstummeninstitut,
wo sie die Taubstummensprache erlernten und ihre
Schulbildung abschlossen. Sie haben dort auch
gelernt, sich durch Mundbewegung und einfache
Laute mit ihren Mitmenschen einigermaßen zu verständigen.
Nach dem Tod von Friedrich August Kreißig im Jahre 1892 war nun Max
Reinhold Kreißig Alleininhaber der F. A. Kreißig & Sohn OHG. Er musste mit
viel Fleiß und Willenskraft das Geschäft allein führen.
Hatte schon der Gründer die Wichtigkeit des Artikels baumwollene
Bettdecken erkannt, so galt seinem Sohne Reinhold von nun an die
Fabrikation dieses Artikels mit ganzer Tatkraft, Hingabe und Liebe zu
verbessern. Bis in sein hohes Alter hat er sich auch weiter für diesen
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