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Die
Kirche
„St.
Laurentius“
wurde
wahrscheinlich im Jahr 1261 gebaut, zumindest
ist das Vorhandensein eines Pfarrers aus diesem
Jahr schriftlich überliefert. Die Kirche war bis
1552 von einem Gottesacker umgeben, der
jedoch aus Anlass der Pest ostwärts von der
Kirche, in dem sanft ansteigenden Gelände
gegen den Stadtwald hin, angelegt wurde. Bei
dem Großbrand 1771 wurde die Kirche
vernichtet. Der gotische Vorgängerbau stammte
aus dem 13. Jahrhundert. Der Wiederaufbau in
der heutigen Form erfolgte 1782 bis 1786. Unter dem Altar befand sich bis
1889 eine schönburgische Familiengruft. Über dem Portal der Kirche
befindet sich ein Relief, das St-Laurentius mit erhobenem Kreuz bei seiner
Verbrennung darstellt. Die neue Kirche erhielt 1902 ihre jetzige, von den
Gebrüdern Jehmlich in Dresden gebaute, Orgel.
Oberhalb der Laurentiuskirche
befindet sich das Hospital „Zum
Heiligen Kreuz“, das 1440 durch
den
schönburgischen
Schlosshauptmann Rudolph von
Mockau begründet und vom
Naumburger Bischof Peter mit
einem Opferaltar zur Abhaltung
von Messen und Erteilung von
Ablässen ausgestattet worden ist.
Unter „Ablässen“ müssen wir eine käufliche Vergebung der Sünden
verstehen. Im Mittelalter war von der katholischen Kirche der Handel mit
sogenannten Indulgenzen (Absolutionen, Vergebungen für Verbrechen)
offiziell erlaubt worden. Es genügte eine bestimmte Summe Geld
aufzubringen, um sich von den „Sünden“ jedes beliebigen Verbrechens
loskaufen zu können. Das Hospital wurde 1639 während des 30 – jährigen
Krieges durch schwedische Truppen eingeäschert. 1651 wurde es wieder
neu aufgebaut und erhielt durch Umbauten 1863 sein heutiges Aussehen.
Nach dem Brand von 1771 diente es als Bethaus und kurze Zeit als Schule.
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