Weberei F. A. Kreißig & Sohn - page 40

dank dieser Voraussicht der Firma keine spürbaren Erschütterungen
gebracht. Arbeitsentlassungen brauchten in dieser Zeit nicht
vorgenommen zu werden und eine beschränkte Kurzarbeit lief nur über
einen kurzen Zeitabschnitt.
Die Verkaufsorganisation war schon seit Mitte 1920 ständig ausgebaut
worden, wobei besonderes Augenmerk auf eine sorgfältige Auswahl der
Vertreter in den verschiedenen Bezirken Deutschlands gerichtet wurde.
Dabei wurde großer Wert darauf gelegt, die neuen Vertreter bald
persönlich kennen zu lernen und mit ihnen zusammen die Kundschaft zu
besuchen, was sich immer günstig auf die weitere vertrauensvolle
Zusammenarbeit auswirkte. Seit 1924 war als Vertreter Rudolf Appel aus
Köln für die Firma tätig. In den 12 Jahren seiner Tätigkeit erzielte er die
größten Umsätze für die Firma und hat damit wesentlich zu ihrem Aufstieg
beigetragen. Für das Verkaufstalent dieses Herren ist es bezeichnend, dass
oft schon nach wenigen Tagen der gemeinsam unternommenen Besuche
so viel Aufträge gebucht wurden, dass weitere Besuche unterlassen
werden mussten, weil die zur Verfügung stehende Produktionskapazität in
Seiden- und Waschdecken für die nächsten Wochen und Monate restlos
verkauft war. Durch Rudolf Appelt kam die Firma mit einem Kreis von
Abnehmern in Verbindung, die in diesen Decken einen ganz besonders
großen Bedarf hatten, es waren die Versand- und Abzahlungsgeschäfte,
die auch noch in den Krisenjahren 1929-1933 gute Bezieher blieben und
somit für weitere ausreichende Beschäftigung in diesen Zeiten der
Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit sorgten.
Zur Kundschaft im Inland zählten nicht nur Warenhäuser und
Einzelhandelsgeschäfte, sondern auch eine stattliche Anzahl chinesischer
und rumänischer Händler, die speziell Seidentischdecken mit original
chinesischen Mustern in großen Mengen absetzten. Entscheidenden Anteil
an der regelmäßigen Beschäftigung, bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges,
hatte der Vertreterstab. In allen größeren Städten Deutschlands wurde
rührig für den Verkauf der Artikel geworben und auch ansehnliche
Umsätze erzielt. In den 30er Jahren stieg vor allem die
Möbelstoffproduktion für den Inlands- und Auslandsmarkt. Große
Sendungen gingen vor allem nach Australien.
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