Weberei F. A. Kreißig & Sohn - page 44

vormittags, mit im Büro tätig, und alle Geschäftsvorgänge waren ihm bei
seiner anhaltenden geistigen Frische bekannt und geläufig. Wenn er auch
bald nach dem ersten Weltkrieg keinen unmittelbaren Einfluss mehr auf
die Leitung nahm, sondern darin seinen Söhnen freie Hand ließ, so danken
sie es ihm doch, dass er ihnen immer mit seinen wertvollen Lebens- und
Geschäftserfahrungen zur Hand war und er immer als Unternehmer die
letzte Verantwortung mit ihnen teilte. Sein Name wird für alle Zeit durch
die 65 Jahre seines Wirkens, ehrend verbunden sein.
Anstelle von Max Reinhold Kreißig traten nun dessen Erben:
Der Erbteil des Sohnes Max Leonhard Kreißig ging sofort ins
Volkseigentum über, seine Tochter Emmy Johanna Reinhardt, geb. Kreißig
war bereits am 23. September 1945 verstorben, so dass ihre Tochter
Ingeborg Annemarie Reinhardt an ihre Stelle trat. Die Tochter der 1945
verstorbenen Erbin sowie seine Tochter Margarthe Antonie Hother, geb.
Kreißig, seine Tochter Irene Elisabeth Scharf, geb. Kreißig, sein Sohn Georg
Ottomar Kreißig, sein Sohn Friedrich August Felix Kreißig, seine Tochter
Martha Helene Kreißig, sein Sohn Edmund Rudi Kreißig und sein Sohn
Reinhold Erhard Kreißig traten in die Gesellschaft zu je einem Neuntel ein.
Die politisch bedingte Flucht des kaufmännischen Leiters des
Unternehmens, Leonhard Kreißig, brachte durch die staatliche Beteiligung
und der damit erheblich größeren Bevormundung, als bei den anderen
privaten Webereien, große Belastungen für die im Unternehmen
verbliebenen Enkel des Gründers, Felix und Edmund Kreißig.
In einem Antrag vom 09.04.1951 schrieb Herr Leonhard Kreißig (Text
originalgetreu):
„In eigener Sache wegen meiner Anerkennung als politischer Flüchtling
erkläre ich:
Ich bin 60 Jahre alt, seit 31 Jahren der verantwortliche Leiter der Fa. F. A.
Kreißig & Sohn, Mech. Weberei, Lichtenstein/Sa., Mitinhaber ist noch
meiner Bruder Felix Kreißig.
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