Weberei F. A. Kreißig & Sohn - page 26

Kopierung so weit gegangen, dass er einen Web- und Musterfehler, der
sich einmal in eine Serie eingeschlichen hatte, mit kopiert hatte. Trotz der
Japanischen Konkurrenz sind in den Jahren bis 1932 noch Exportaufträge
in beschränktem Maße zustande gekommen. Aber schon vor dem Jahre
1939 musste die Produktion ganz eingestellt werden, da kein Absatz mehr
vorhanden war. Auch Südamerika war im Zuge der neuen
Industrialisierung zur Herstellung von Bettdecken im Lande selbst
übergegangen.
Ein neuer Anfang musste nach Beendigung des 1. Weltkrieges im Jahre
1918 gemacht werden, denn der Betrieb war 1917 völlig stillgelegt
worden. Für die Heimweberei bestand nur geringe Aussicht, sie in der
alten
Form
wieder
einzusetzen.
Der
Handwebstuhl
als
Massenproduktionsmittel hatte sich überlebt.
3. Herr Leonhard Kreißig (09.02.1891 – 30.08.1968)
Der älteste Enkel des Gründers, Herr Leonhard
Kreißig, wurde aus eigenem Interesse Kaufmann. Er
absolvierte 3 Jahre die höhere Abteilung der
öffentlichen Lehranstalt Leipzig, ging 3 Jahre in die
kaufmännische
Lehre
bei
der
bekannten
Möbelstoffweberei August Hübsch, Chemnitz, und
anschließend 3 Auslandsjahre in die Möbelstoff-
Großhandlung Boynett & Co. in London und hatte
sich damit eine umfassende Ausbildung für diesen
Beruf verschafft.
Herr Leonhard Kreißig erlebte den Krieg von Anfang bis Ende mit, so, wie
auch später den zweiten Weltkrieg, und wurde im Dezember 1918, vom
Kriegsdienst entlassen. Sofort setzte er sich, zusammen mit seinem Vater,
für die Wiederaufnahme der Fabrikation mit den wenigen noch
betriebsfähigen Handwebstühlen ein, damit die Produktion wieder
aufgenommen werden konnte. Mit den ersten Garnzuteilungen der noch
zwangsbewirtschafteten Webgarne wurden zunächst Gewebe zur
Deckung des dringendsten Zivilbedarfs wie Hemdenstoffe, Scheuertücher,
Handtücher, ja selbst Kleider- und Anzugsstoffe hergestellt.
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