In diese Zeit fiel der plötzliche Hirntod des Webmeisters Müller, der auf
genossenschaftlicher Basis eine kleine Weberei in der Hospitalgasse
betrieb. Er war der Sohn des Webers Paul Müller, der schon bei den
Kreißigs gearbeitet hat. Erhard Kreißig konnte den Betrieb 1971 erwerben.
Es wurde anfangs mit vier Webstühlen in dem Gebäude gearbeitet, in dem
im Obergeschoss die Wohnung der Witwe von Müller lag. Vier weitere
Webstühle wurden in einem frei stehenden Gebäude aufgebaut. Die
Vorbereitungen dafür wurden noch von dem verstorbenen Meister Müller
getroffen.
Wie richtig die Entscheidung Erhard Kreißigs war, aus dem elterlichen
Betrieb auszuscheiden, zeigte sich innerhalb eines Jahres, als die Firma F.
A. Kreißig & Sohn KG zwangsverkauft wurde.
Das Weben von Möbelstoff war bald nicht mehr erlaubt, die Produktion
von Diwandecken begann. Obwohl Erhard Kreißig bereits im Alter von 40
Jahren einen Herzinfarkt erlitt, gelang es die Produktion aufrecht zu
erhalten. Nachdem die Witwe Müllers ausgezogen und ein großer Teil der
Schulden abgebaut war, begann
man, das Wohn- und Geschäftshaus
in
Eigenregie
zu
sanieren,
insbesondere die Fundamente neu
zu gründen. Kurz vor Abschluss der
Arbeiten 1981 brach das Gebäude
in sich zusammen. Nach endlosen
Verhandlungen begann der Neubau
eines Wohn- und Geschäftshauses.
7. Herr Uwe Kreißig (03.02.1965
Uwe Kreißig wurde als 2. Sohn von Erhard Kreißig am
03. Februar 1965 in Lichtenstein geboren. Sein
älterer Bruder entschloss sich im Bereich der
Gastronomie tätig zu werden und arbeitet heute am
Stuttgarter Flughafen. Uwe Kreißig erwarb zunächst
1983 den Facharbeiter für Zerspanungstechnik.
Nachdem er bei der NVA seinen Dienst geleistet
